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Mit Nikwax-Fördergeldern nach Island

Dieses Jahr konnte ich dank finanzieller Unterstützung des Nikwax-Umwelt-Förderprojekts mit Risan Media nach Island fliegen.

Dort wollte ich schon lange einmal hin, um wissenschaftliche Arbeiten rund um den Klimawandel, erneuerbare Energien sowie über Outdooraktivitäten in dieser Region durchzuführen. So kontaktierte ich Dr. Tomas Johanesson vom isländischen Wetteramt und legte meine Reise auf Mai dieses Jahres, um gemeinsam mit dem Wetteramt und der dort ansässigen Glaziologischen Gesellschaft auf der Eisspitze des Vulkangletschers Mýrdalsjökull aktuelle Eismassenbilanzen zu erstellen.

Diese Reise war einfach unglaublich! Ich konnte quer durchs Land filmen und erhielt sogar die einzigartige Chance den Präsidenten von Island, Ólafur Ragnar Grímsson, zu interviewen.

Vor meinem Abflug konnte ich mir von Bergans of Norway, Fitwell, Swany, Sierra Designs, PraNa, Giro, Voile, Mountainsmith und Seagate from the US die notwendige Unterstützung sichern. Darüber hinaus schätzte ich mich überaus glücklich von SNO Glacier Water gesponsert zu werden, die das einzige nitratfreie, höchst sauerstoffreiche Gletscherwasser in ganz Island herstellen. Auch regionale Unternehmen aus Island waren an einer Zusammenarbeit interessiert: Icelandair, Geysir, Hotel Laxnes, the Blue Lagoon, Einstök, Heydalur, Hotel Hraunsnef, Hotel Isafjordur, Bergmenn Mountain Guides, Húsabakki, Hestar sowie West Tours.

Von Denver flog ich nach Reykjavik, holte meinen Mietwagen ab und fuhr zu allererst zu den geothermischen Quellen der „Blue Lagoon“. Nach einem ausgiebigen Bad im besonders mineralstoffreichen Wasser sammelte ich Filmmaterial über die Blaue Lagune und fuhr noch ein Stückchen die Südwestküste entlang um diese ebenfalls zu filmen.

Am nächsten Tag nahm ich das geothermische Kraftwerk Hellisheidi genauer unter die Lupe. Dort konnte ich an einer detaillierten Führung durch das Werk teilnehmen und in einem Interview mehr über den Herstellungsprozess sowie die Kapazitäten der geothermischen Energiegewinnung erfahren. Unglaublich, dass von hier aus heißes Wasser nach Reykjavik geleitet wird und die Stadt so nahezu komplett beheizt werden kann!

Am nächsten Tag traf ich das wissenschaftliche Team rund um die Glaziologische Gesellschaft und das isländische Wetteramt. Wir beluden die Super-Jeeps mit ihren gigantischen 38“ Rädern und fuhren entlang der Küste gen Süden. Dort grenzt das Meer direkt an idyllische Schaf- und Pferdeweiden, aber auch die wunderschönen Steilküsten mit ihren Wasserfällen waren äußerst beeindruckend. Von dort aus fuhren wir mit drei Fahrzeugen eine Schotterstraße Richtung Norden bis zum Rand der eisbedeckten Spitze hinauf. Im Schnee ließen wir aus den riesengroßen Reifen Luft ab um ausreichend Traktion zu bekommen, denn wir mussten noch fast 1500 m die Eisspitze hinauf fahren, die den Katla Vulkan bedeckt.

Das Team teilte sich anschließend in drei Gruppen auf und begann an drei verschiedenen Stellen mit den Messungen. Der Jeep, in dem ich mich befand, musste mittels GPS seinen Weg über verhärtete Schneewehen suchen, bis wir schließlich bei dem Punkt ankamen, an welchem die Wissenschaftler jährlich ihre Messungen durchführten. Nun begann das Team, in der flachen, schneebedeckten Eisspitze des Vulkans Eiskernbohrungen durchzuführen. Diese Zylinder aus Schnee und Firn wurden auf Ihre Länge und Masse untersucht, um so die aktuelle Dichte des Eises festzustellen.

Dieses tolle Erlebnis musste ich natürlich filmen und freute mich umso mehr darüber, auch am benachbarten Eyjafjallajökull Gletscher mit dabei sein zu dürfen. Dieses Mal wurde mittels Dampfbohrung die Schmelzgeschwindigkeit des Eises genauer bemessen. Die Wanderung mit Steigeisen entlang des Gletschers machte mir viel Spaß und erinnerte mich an eine frühere Exkursion auf den Gulkana Gletscher in Alaska. Das dortige UAF-Team verwendete eine ähnliche Technik.

Anschließend fuhr ich an der Küste entlang Richtung Norden. Besonders die kurvigen Straßen des West Fjords nach Heydalur waren atemberaubend. Das historische Gästehaus, in dem ich übernachtete, besitzt viele Pferde, züchtet im an den Fjord angrenzenden Fluss Forellen, bietet ein Bad in natürlichen heißen Quellen an und hat zudem ein wunderschönes Gewächshaus.

Die historische Stadt Isafjordur liegt unterhalb von schneebedeckten Gipfeln und ist sehr idyllisch. Der talentierte Seekajakfahrer Halldór Sveinbjörnsson gab mir freundlicherweise ein Interview und lud mich daraufhin zu einer Tour auf dem dort gelegenen Meereszufluss ein.

Am darauf folgenden Tag kam ich in Husabakki bei Dalvik an und richtete mich in einem Hostel ein um mich auf eine „Sea-to-Summit“-Splitboardtour mit dem Bergmenn Bergführerteam vorzubereiten. Unsere Gruppe, bestehend aus acht Personen mit zwei Führern, stieg vom Meer bei Akureyi aus auf bestem Frühjahrsfirn hinauf bis zum Gipfel. Es war zwar etwas wolkig, doch schmälerte dies keineswegs den Genuss, auf herrlichem Schnee bis hinab zur Meeresgrenze zu fahren.

An meinem letzten Tag in Island hatte ich zum Glück noch die Gelegenheit in Reykjavic ausgiebig zu filmen. Wie bereits erwähnt, durfte ich mit dem Präsidenten Ólafur Ragnar Grímsson ein Interview führen. Hierzu wurde ich in seine Residenz eingeladen, die Bessastaðir heißt. Präsidenten Grímsson ist überaus intelligent, war sehr freundlich und beantwortete all meine Fragen sehr ausführlich. Der Großteil unserer Unterhaltung konzentrierte sich auf seine Ansichten und Initiativen zu den Auswirkungen des Klimawandels in Island und der Arktis. Hierbei erwähnte er insbesondere die Zusammenarbeit zwischen den arktischen Ländern und der Himalaya-Region, die ähnliche Probleme hat. In Bezug auf die Menge der vorhandenen Eismassen stellt der Himalaya für Präsident Grímsson sogar den “dritte Pol” dar. Durch den Klimawandel sieht er auch diese Region sowie die Lebensbedingungen von Milliarden von Menschen stark gefährdet.

Vom isländischen Präsidenten wurde im Jahre 2013 die erste “Arctic Circle Conference” ins Leben gerufen, einer Konferenz aller Länder im nördlichen Polarkreis, an welcher 1.200 Delegierte von über 40 Ländern teilnahmen. Er schlug mir vor, an dieser Konferenz teilzunehmen, was ich im Namen von Risan Media sehr gerne tat. Es hat sogar den Anschein, dass ich die Möglichkeit erhalten werde, während dieser Konferenz mein Risan Media Island Video vorzustellen!

Dank Unterstützung durch Nikwax konnte ich in Island zahlreiche tolle Erfahrungen – insbesondere weiteres Filmmaterial für meinen Dokumentarfilm innerhalb des Risan Film Projekts – zu sammeln. Weitere Informationen zu diesen Projekten finden Sie auf www.risanmedia.com.

Wenn Sie sich für die Nikwax Umweltförderung interessieren oder sich dafür bewerben möchten, so klicken Sie bitte hier: http://www.nikwax.co.uk/en-gb/environment/campaigning.php.

 

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