Nikwax Hydrophobic Down ist die neuste leistungsstarke und PFC-freie Innovation aus dem Nikwax-Labor. Hierbei handelt es sich um eine dehnbare, dauerhaft Wasser abweisende Imprägnierung, die sich um jede einzelne Faser der Daune legt und diese garantiert über einen langen Zeitraum hinweg imprägniert. Um zu testen, wie gut Nikwax Hydrophobic Down tatsächlich ist nahm Greg Care – Tester bei Nikwax und Páramo – den neusten, mit Nikwax Hydrophobic Down gefüllten Rab Neutrino Schlafsack zum Wandern mit in die Berge und unterzog ihn einem ausführlichen Test…..
Ziel
Die Leistungsstärke eines Rab Neutrino Schlafsacks mit europäischer Gänsedaune, PFC-frei imprägniert mit Nikwax Hydrophobic Down, zu testen.
Ort
Biwak am Gipfel des Bergs Scafell, Großbritannien, in 950 m Höhe, über den Wolken auf rauem Untergrund.
Wetterbedingungen in dieser Nacht
Zuerst leichter Regen, dann ca. 2h mittelstarker Regen (Regentropfen waren auf dem Biwaksack deutlich zu hören). Leichter Regen und kurze Schauer die ganze Nacht hindurch. 100% Luftfeuchtigkeit, leichter Wind bei ca. 1-2 Baufort, Temperatur: >8,2°C, Windchill-Effekt: >7,2°C.
DER TEST
Zwei-Tages-Tour querfeldein mit leichten Kraxeleinheiten
Der Schlafsack wurde anfangs in komprimiertem Zustand im Boden meines Rucksacks verstaut und war zu Beginn trocken. Er hatte eine bauschige Füllung, die Daune war gleichmäßig verteilt.
An meiner Biwak-Stelle platzierte ich den Schlafsack auf eine aufblasbare Thermarest sowie eine geschlossenzellige Isomatte und legte mein „Bett“ in einen Biwak-Sack aus Nikwax Windproof Light (der mit TX.Direct imprägniert war).
Ich lag 8,5 Stunden lang im Schlafsack und trug ein Páramo Grid Funktions-T-Shirt und Parameta T Unterhosen. Um in Kopfnähe etwas Luft zu haben stützte ich die Öffnung des Biwak-Sacks mit meinen Wanderstock. Während der Nacht drehte ich mich öfters, doch der Schlafsack lag stets in derselben Anfangsposition. Lediglich den Reißverschluss verschob ich ein wenig, damit dieser nicht direkt dem Regen ausgesetzt war.
Auf der Innenseite des Biwak-Sacks bildeten sich in der ersten Stunde Kondensationswasser sowie etwas Feuchtigkeit vom Regen. Auch die Oberseite des Schlafsacks wurde nass.
Meine Körpertemperatur lag in einem angenehmen Bereich, ich schlief gut und wachte nur durch den Klang der Tropfen auf meinem Biwak-Sack während der nächtlichen Regenschauer auf. Als ich am nächsten Morgen aufwachte hatte sich der Regen verzogen. Allerdings lag die Luftfeuchtigkeit über den Wolken nach wie vor bei 100%. Ich selbst fühlte mich jedoch warm und trocken. Der Biwak-Sack sowie die Oberseite des Schlafsacks waren relativ nass. So stand ich auf und untersuchte beides ausführlich, indem ich den Biwak-Sack entfernte und den Schlafsack flach hinlegte. Das Außenmaterial war nass, und die Bauschkraft hatte sich um geschätzte 10-15% reduziert. Die Verteilung der Daune war zum Großteil noch intakt, allerdings füllten sie die Kammern nicht mehr ganz so gut wie in trockenem Zustand. Am meisten hatte die Füllung sich in der Fußbox verschoben – war aber nicht verklumpt welches man normalerweise in nassem Zustand erwarten würde. Die Innenseite des Schlafsacks war bis auf ein leichtes Feuchtigkeitsgefühl im Hüft- und Fußbereich trocken.
Ich stopfte den nassen Schlafsack wieder ganz unten in meinen Rucksack, wo er es neun Stunden lang aushalten musste – wie auf einer langen Wanderung in den Bergen…
Wie nicht anders zu erwarten, hatten Feuchtigkeit und Kompression gemeinsam die Bauschkraft beeinträchtigt, und als ich den Schlafsack aus dem Rucksack holte, war die Daune verklumpt. So schüttelte ich den Schlafsack kräftig aus, um die Daune wieder zu verteilen, und hing ihn um 16h über zwei Stühle in meinem Hof auf. Es hatte 18°C bei 70% relativer Luftfeuchtigkeit, wenig Wind sowie keine direkte Sonneneinstrahlung. Nach einer Stunde schüttelte ich den Schlafsack nochmals aus und überprüfte ihn. Sowohl Innen- als auch Außenmaterial waren trocken, und die Daune in den Kammern war gleichmäßig und klumpfrei verteilt. Anschließend steckte ich den Schlafsack wieder in seinen Aufbewahrungssack aus Baumwolle.
Zusammenfassung
Seit einigen Jahren hatte ich es nicht mehr gewagt, einen Schlafsack für Schnee-Shelter oder Biwaks zu verwenden, da man sich auf sie bei nassem Wetter nicht verlassen konnte. Mit Nikwax Hydrophobic Down hatte ich jedoch trotz der feuchten Bedingungen einen angenehmen Schlaf.
Nach einer nassen Nacht hatte sich die Daune des Rab Neutrino Schlafsacks in feuchtem und komprimiertem Zustand wesentlich schneller wieder erholt und ihre ursprüngliche Bauschkraft erhalten als ich erwartet hatte. Es ist beeindruckend, wie die Daune so ihre wärmenden Eigenschaften auch in feuchtem bzw. nassem Zustand bewahren kann.