Motorradhandschuhe zu imprägnieren ist ein äußerst schwieriges Unterfangen. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie normale Handschuhe. Doch müssen sie die Hände des Motorradfahrers nicht nur warm halten sondern gleichzeitig auch schützen. Daher werden bei Motorradhandschuhen in die Bereiche von Fingerknöcheln & -gelenken, Handwurzelknochen und Handgelenk spezielle Verstärkungen eingearbeitet. Gleichzeitig müssen Motorradhandschuhe beweglich genug sein, um Gas, Kupplung und Handbremse gut bedienen zu können. Besonders wichtig ist jedoch dass der Handschuh bei einem Sturz an der Hand bleibt. Alles in allem erfordert eine gut durchdachte Handschuhkonstruktion, mit zahlreichen Nähten, robusten Materialien und anatomischer Passform – und die Handschuhe sind noch mehr dem Wetter ausgesetzt als der Rest der Motorradkluft!
Erst kürzlich hatte ich ein nicht unerhebliches Problem mit neuen Motorradhandschuhen. Sie hielten meine Hände zwar trocken, waren aber nicht so warm wie ich dachte. Der Grund? Das Außenmaterial bestand aus Leder, welches sich rasch vollsaugte, als ich in eine große Regenfront geriet. Zwar hielt die eingearbeitete Membran meine Hände trocken, dennoch fühlte es sich an, wie wenn meine Hände in „Wasserblasen“ steckten.
Ich hatte also einen Handschuh, der mit allen wichtigen Schutzvorrichtungen ausgestattet war (inkl. einer wasserdichten Membran). Doch fühlte er sich nach 2 Stunden Dauerregen aufgrund der durchnässten Lederschicht auf der Außenseite alles andere als gut an. Mit diesem Gefühl lassen sich dann auch Gas, Handbremse und Kupplung nicht richtig bedienen! Und stellen Sie sich einmal vor, wie Sie auf einen (in England nicht unüblichen!) Kreisverkehr zufahren, Dieselspuren auf der Straße sehen und versuchen, mit einem nassen, schweren Handschuh gefühlvoll zu bremsen – geht nicht wirklich richtig gut! Und meine VFR hat KEIN ABS-System! Dieser Handschuh, einer der sichersten auf dem Markt, war für mich mit seinem nasskalten Mikro-Klima, entstanden durch das sich mit Wasser vollsaugende Oberleder, schlussendlich ein großer Sicherheitsaspekt. Und genau HIER kommt nun Nikwax Glove Proof ins Spiel. „Na endlich“, werden Sie denken…
Die Idee, die hinter Nikwax Glove Proof steckt, klingt eigentlich sehr einfach. Da es sich jedoch um einen Handschuh handelt, muss man auf wesentlich mehr achten als nur auf die Imprägnierung: bei einem Motorradhandschuh kommt es auf die Griffigkeit der Handinnenseite an, um stets Kontrolle über Kupplung, Gas, Handbremse und das Lenken zu haben. Also würde eine normale Lederimprägnierung nicht funktionieren. Das Aufbringen der Nikwax-Imprägnierung war relativ einfach, dennoch fragte ich mich, ob die so wichtige Griffigkeit auch wirklich erhalten blieb, wie auf der Nikwax-Flasche versprochen wurde. Das Auftragen mittels Schwammapplikator klappte mühelos. Es war regelrecht beruhigend zuzusehen, wie die flüssige Imprägnierlösung in alle Ritzen und Nähte eindrang. Was mir sofort auffiel war, dass die Handschuhe jetzt viel mehr glänzten als vorher – sozusagen wie neu. Doch würde der neue Glanz die Griffigkeit beeinträchtigen?
So war ich mehr als überrascht, als ich mich am nächsten Morgen auf meine VFR setzte. Zunächst waren sie etwas rutschig, ebenso wie neue Handschuhe wären, doch hat dies sich bereits nach fünf Minuten gegeben, und sie waren so griffig wie immer. Als es am selben Tag auch noch regnete achtete ich ganz besonders darauf was nun mit meinen Handschuhen passieren würde. Vor der Imprägnierung hielten sie zwar einem leichten Schauer stand, doch ein bisschen zuviel Regen und das Leder saugte sich voll. Mit der Glove Proof-Imprägnierung von Nikwax perlt jetzt das Wasser einfach ab, fast wie ein frisch poliertes Auto – oder wie eine mit Nikwax TX.Direct frisch imprägnierte Jacke, wenn ich’s mir genau überlege!
Obwohl ich Glove Proof bislang noch nicht bei einem richtigen Regenguss testen konnte, so stehen die Zeichen gut, dass ich auch dann trockene Handschuhe haben werde. Und diese Tatsache gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, denn warme, trockene Hände sind beim Motorradfahren besonders wichtig! Ich werde weiter berichten… denn wer die grüne Insel kennt, der weiß, dass der nächste Regenguss nicht lange auf sich warten lässt – ideal also, um die frisch imprägnierten Handschuhe zu testen!
Nevin Power aus Cork, Irland, ist Student für Geschichte und begeisterter Motorradfahrer. Seine 18 Jahre alte Honda VFR 750 fährt er nahezu jeden Tag zur Uni. Um seine Motorradmontur sauber und gut imprägniert zu halten, verwendet er seit längerem unsere Nikwax-Produkte. Auf seinem Blog erfahren Sie mehr über Nevin’s Abenteuer: http://anysidedrive.blogspot.com