Niemand kennt sich in Sachen Ausdauer-Biking besser aus als Mark Beaumont – britischer Weltrekordhalter auf der Langstrecke.
Mark lebt in Edinburgh und machte im vergangenen Jahr Schlagzeilen, als er so schnell wie keiner vor ihm auf dem Fahrrad die Welt umrundete. Die 18.000 Meilen oder 29.000 Kilometer seines „Around the World in 80 Days Artemis World Cycle“ schaffte er in nur 78 Tagen, 14 Stunden und 40 Minuten, womit er den bis dahin bestehenden Rekord um über 40 Tage unterbot. Und das trotz einer Familie mit zwei kleinen Kindern, um die er sich kümmern muss!
Mark fährt schon seit seiner Schulzeit Rad. Mit nur zwölf Jahren durchquerte er Schottland und mit 15 fuhr er mit dem Rad von John O’Groats bis nach Land’s End. Neben seinen Ambitionen, die Welt zu umrunden, hat er auch den amerikanischen Kontinent überwunden, von Alaska bis in die argentinische Provinz Tierra del Fuego. Und 2015 brach er einen weiteren Weltrekord, als er als schnellster Fahrer im Alleingang die gesamte Länge Afrikas in 42 Tagen und acht Stunden bezwang.
Doch er ist nicht ausschließlich auf dem Fahrrad anzutreffen. Mark ist außerdem ein begeisterter Ruderer und durchquerte 2011 mit einem Sechs-Mann-Team im Ruderboot die Arktis zur Position des magnetischen Nordpols von 1996. Und im folgenden Jahr gehörte er zu einem Team, das einen Versuch startete, den mittelatlantischen Ruderweltrekord zu brechen. Dabei überlebte er das Kentern seines Bootes.
Mark fährt nach wie vor Rad, doch er genießt das Leben und arbeitet als Autor, Moderator und Botschafter. Er teilt seine inspirierenden Reisen gern mit anderen und unterstützt viele wohltätige Zwecke.
Wenn man ihn fragt, wie man Ausdauersportler wird, bekommt man die folgende Antwort: „Fast jeder hat die Fähigkeit, sich diesen abenteuerlichen Herausforderungen zu stellen, aber es ist nur vernünftig, mit der Zeit Erfahrungen zu sammeln und seine Fitness aufzubauen, anstatt sofort die Welt erobern zu wollen.
Für die meisten Expeditionen sollte man mit einer guten Gesamtfitness beginnen und dann die Fitness steigern und Kondition aufbauen für die langen Stunden im Verlauf der Herausforderung. Wenn du vorhast, Weltrekorde zu brechen und mehr Ausdauersportler als nomadischer Abenteurer zu sein, dann musst du das Training systematischer angehen. Verletzungen und Krankheiten sind die schlimmsten Sorgen auf langen Expeditionen.
Beim Radfahren ist die korrekte Fahrradpassform ganz grundlegend wichtig, um repetitive Belastungen zu vermeiden. Und für alle Sportarten sollte man Cross-Training in Erwägung ziehen, um sämtliche Muskeln ausgewogen aufzubauen. Doch die größte Umstellung von eintägigen Herausforderungen zu richtig großen Abenteuern ist die geistige Einstellung, und es gibt kein Trainingsbuch, das dich dabei unterstützt. Erfahrung und viel Zeit in der freien Natur sind der einzige Weg, Widerstandsfähigkeit aufzubauen und die eigene Komfortzone zu erweitern, dass man sich an härtere Herausforderungen wagten kann“