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Warum wir den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 °C begrenzen müssen.

Im letzten Blog haben wir uns mit den Grundlagen des Klimawandels und den Ursachen der Erderwärmung befasst. Heute hört man viel über die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 °C. In diesem Blog befassen wir uns mit der Bedeutung von 1,5 °C, warum das Thema aufkam und warum es so wichtig ist.

2015 wurde das Pariser Abkommen auf der COP21 unterzeichnet, einer globalen UN-Klimakonferenz, die alle zwei Jahre stattfindet. Bei dem Abkommen handelt es sich um einen rechtsverbindlichen Vertrag, der darauf abzielt, “den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau zu halten” und die Bemühungen fortzusetzen, “den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen”. Aufgrund der Ergebnisse des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) wurde jedoch verstärkt betont, dass die Erwärmung auf 1,5 °C oder darunter gehalten werden muss.

Der IPCC setzt sich aus globalen Klimaexperten und Wissenschaftlern zusammen, die der UNO Berichte über den Klimawandel vorlegen. Ihre Aufgabe ist es, die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels zu untersuchen und Lösungen zur Verringerung des Klimawandels zu erarbeiten, die die größtmögliche Wirkung haben. Ein großer Teil unseres derzeitigen Wissens über den Klimawandel stammt aus den Berichten des IPCC.

Warum liegt die Betonung auf “vorindustrielles Niveau”?
Vor der industriellen Revolution waren Treibhausgase (THG) zwar in der Atmosphäre vorhanden, blieben aber aufgrund der Biokapazität der Erde (der Fähigkeit unseres Planeten, ökologische Ressourcen aufzunehmen und zu erzeugen) relativ gering. Während der Industrialisierung (1850-1900) begann der stetige Anstieg von Treibhausgasemissionen, und mit der Zunahme an Industrie stiegen auch die THGs.  Als diese Emissionsmengen zu hoch wurden, verblieben sie in unserer Atmosphäre, weil sie die Fähigkeit der Erde überstiegen, die Emissionen wieder zu absorbieren und zu binden. Deswegen wird der globale Temperaturanstieg an diesem vorindustriellen Zeitraum gemessen, um festzustellen, wie stark sich die Erde aufgrund menschlicher Aktivitäten erwärmt und ihre Biokapazität überschreitet.

© Michal Pech, Unsplash

Es ist hilfreich, sich das Ganze wie einen Etat vorzustellen: Jedes Jahr verfügt die Erde über einen “Etat”, in dem der von uns emittierte Kohlenstoff und die Treibhausgase reguliert und durch natürliche Ressourcen wie Regenwälder und die Ozeane aus der Atmosphäre entfernt werden können. Wenn wir unseren Etat ausgeschöpft haben, verbleiben diese Treibhausgase in unserer Atmosphäre und erwärmen den Planeten. An diesem Punkt übersteigt unser ökologischer Fußabdruck die Biokapazität des Planeten und wird oft als “Earth Overshoot Day” bezeichnet. In den frühen 70er Jahren fiel dieser Termin auf das Ende des Jahres, genauer Ende Dezember. Dieses Jahr fällt der “Overshoot Day” auf den 2. August, was bedeutet, dass wir die natürlichen Ressourcen von 1,75 Erden verbrauchen.

Warum 1,5 °C?
Um eine Klimakatastrophe zu vermeiden, empfiehlt der IPCC, die Erwärmung auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. 1,5 °C scheinen kein großer Anstieg zu sein, zumal die Schwankungen der lokalen Temperaturen von Tag zu Tag viel größer sind als dieser Wert. Da sich jedoch die Gesamttemperatur unseres Planeten ändert, können wir recht schnell einige Veränderungen feststellen, die für verschiedene Regionen und Gemeinschaften erheblich variieren. Beispielsweise könnte ein globaler Anstieg um 1,5 °C in einer Region zu extremeren Monsunzeiten und in einer anderen zu extremer Trockenheit führen. Derzeit liegt die Erwärmung bei 1,1 °C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau, und wir sehen bereits die Auswirkungen in Form von heißeren Tagen, Dürren, Überschwemmungen, Waldbränden sowie wärmeren und saureren Ozeanen.

© Matt Palmer, Unsplash

Wenn wir einen optimistischen Ansatz wählen und davon ausgehen, dass diejenigen, die sich Netto-Null-Ziele gesetzt haben, diese auch erreichen, würden wir nach derzeitigem Stand eine Erwärmung von 1,8 °C erreichen. 

Somit ist offensichtlich, dass wir noch viel zu tun haben, und sowohl Regierungen als auch Organisationen setzen sich ehrgeizige Ziele.

Was unternimmt Nikwax, um zu helfen?
Bei Nikwax haben wir uns dazu verpflichtet, unsere Scope 1 und 2 Emissionen bis 2025 um 30 % zu reduzieren. Wir haben unsere Reduktionsziele der Science Based Target Initiative zur Validierung vorgelegt, um sicherzustellen, dass wir unsere Umweltauswirkungen im Einklang mit dem Ziel von 1,5 °C reduzieren.

Um die natürlichen Ressourcen der Erde zu fördern und ihre Biokapazität zu erhöhen, arbeiten wir seit 2007 mit dem World Land Trust im Rahmen des Programms Carbon Balanced und des Aktionsfonds zusammen. Wir haben dazu beigetragen, Projekte zu finanzieren, die wichtige Kohlenstoffsenken und wichtige Orte biologischer Vielfalt sowohl in Südamerika als auch in Südostasien schützen und ausbauen.

Header image: © Javier Miranda, Unsplash

 

 

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